Norbert (right) during the renovation works |
Ein Merziger Modehaus zieht sich um
Ronellenfitsch verändert seinen Stil
In Merzig soll im Modehaus Ronnellenfitsch ein Wohlfühl-Modehaus entstehen, das saarlandweit seinesgleichen suche. Die Umbauarbeiten laufen auf vollen Touren. Sie sollen in wenigen Wochen abgeschlossen sein.In wenigen Wochen wird sich das Modehaus Ronellenfitsch in Merzig seinen Kunden im neuen Gewand präsentieren. Dann wird der Umbau, der seit Anfang Dezember anhält, abgeschlossen sein. Wieder einmal hat sich Ronellenfitsch neu erfunden. Hier soll nach dem Willen der Verantwortlichen ein Wohlfühl-Modehaus entstehen, das saarlandweit seinesgleichen suche. Gerd Ronellenfitsch, Bernhard Kiesel und Norbert Schoser gaben in einem Pressegespräch erste Einblicke.
Im Eingangsbereich zur Poststraße hin macht der neue Teppich deutlich, dass sich hier in den letzten Monaten Elementares verändert hat. Der Kunde hat das Gefühl, über Kopfsteinpflaster zu gehen. Eine optische Täuschung, die es in sich hat. „Viele Kunden beugen sich nach vorne und ertasten den neuen Boden, weil sie nicht sicher sind, auf welschem Bodenbelag sie gehen“, beschreibt Kiesel die ersten Erfahrungen. Und in der Tat. Der Boden wirkt dreidimensional und der Kunde erliegt einer Illusion, die sich positiv auf sein Empfinden auswirkt.
Doch nicht nur der gesamte Bodenbelag hat sich verändert. Alle Wände im Modehaus wurden und werden mit neuartigen Tapeten gestaltet, die ebenfalls Dreidimensional wirken. Das neue Lichtkonzept rundet den neu entstandenen Wohlfühlraum ab. „Wir haben bei der Beleuchtung darauf geachtet, dass es dunkle und helle Punkte gibt“, erläutert Ronellenfitsch die Planung. Dadurch sei es nun möglich, die Waren akzentuierter zu präsentieren. Überall im Modehaus entstünden dadurch Bereiche, in denen sich die Kunden mit ihren Wünschen wiederfinden. „Wir präsentieren künftig Stilwelten und nicht mehr nur die klassischen Markenshops“, weist Kiesel in die Zukunft.
Doch derzeit läuft alles noch parallel. Umbau und Verkauf ist für das Personal eine logistische Herausforderung. Während Verkäuferinnen und Verkäufer die Kunden beraten, klebt der Teppichverleger die letzten Teppichbahnen zusammen. Doch es funktioniert. „Wir wollten nicht schließen und damit unseren Versorgungsauftrag, den wir für unsere Kunden haben, aufgeben“, machte Kiesel deutlich. Für Norbert Schoser haben die zwei Parallelwelten noch einen ganz anderen Effekt. „Wenn wir abends die Türen zuschließen, sieht es meist anders aus, als am Morgen. Wir sehen täglich den Fortschritt. Ein gutes Gefühl.“ Oft seien sie überrascht, was sich so alles nach einem Arbeitstag entwickelt habe.
In ersten Obergeschoss sind die Wohlfühlwelten des Modehauses Ronellenfitsch schon erlebbar. Die Deckengestaltung hier, ist faszinierend. Dort wo früher eine Lichtkuppel für das nötige Licht gesorgt hat, ist heute Tapete, mit dem Motiv eines Wolkenkratzers, der Großstadtatmosphäre vermittelt. Dessen Perspektive sich zudem mit der Postion des Betrachters verändert. Natürlich sorgen ausreichende LED-Strahler für ein angenehmes Licht. Die bringen auch die schillernden Graffiti-Wände zur Geltung. Hier werden künftig, die hippen Klamotten für die Jugendlichen präsentiert. Außerdem ist in dieser Etage die Wäsche- und Kinderabteilung angeordnet. Beeindruckend auch hier die Teppichmotive, die neben der Wandgestaltung ein einzigartiges Ambiente vermitteln.
Wieder einmal hat das Modehaus Ronellenfitsch einen hohen Geldbetrag in die Modernisierung investiert. Das geschehe in Zyklen zwischen sechs und neun Jahren, war zu erfahren. „Dieses Mal hat aber die Frequenzentwicklung mit zu der Entscheidung beigetragen“, erklärt Ronellenitsch. „Wir mussten einen neuen Akzent setzen, der uns die Frequenzen vergangener Jahre wieder zurückbringt.“
Der Umbau sei aber aber auch eine ganz klare Entscheidung für den Standort Merziger Innenstadt gewesen. Vor allem müsse sich nämlich der innerstädtische Einzelhandel gegenüber der Konkurrenz aus dem Internet und dem Handel auf der „Grünen Wiese“ aufstellen. Eine der wichtigten Möglichkeiten, dies zu erreichen, sei, dass die Kunden Spaß beim Einkaufen haben.
Von Michael Rauch, 10. Februar 2016, veröffentlicht in: Saarbrücker Zeitung